(AU/01.06.2017) Der Mai 2017 hatte von allem etwas und lieferte ein breites Spektrum an Wettergeschehnissen. Insgesamt war er mit 15,7 Grad mehr als ein Grad zu warm und rangiert damit auf den 4. Platz der letzten 17 Jahre. Diese hohe Platzierung ist der geringen Temperaturspanne von kältesten und wärmsten Mai in diesem Zeitraum zu verdanken, die sich zwischen 11,8 und 16,1 Grad Celsius bewegt. Der Mai weist überhaut die geringste Spanne aller Monate auf, im Gegensatz zum Januar, dessen Spanne der Monatsmitteltemperatur zwischen -3,7 und +7,4 Grad liegt und somit bei 11,1 Kelvin.
Wenn man die einzelnen Tage betrachtet fallen vor allem der 10. Mai auf, der am Morgen verbreitet leichten Frost brachte sowie der 28.,29. und 30. Mai, die alle drei mit Spitzenwerten über 30 Grad aufwarten konnten. Mit 29,7° Tageshöchsttemperatur scheiterte der 18. Mai nur ganz knapp an der Marke.
Beim Sonnenschein brachte es der Mai ebenfalls auf einen leicht überdurchschnittlichen Wert von 161 kWh/m². Das Mittel der letzten 17 Jahre liegt bei runden 150 kWh/m². Zu einem bemerkenswerten, ausstrahlungsbedingten Temperaturunterschied kam es am 28. Mai. Punkt 23:20 Uhr wurde an der Wetterstation Saaleaue auf 140 Höhenmetern des MPI Jena ein Wert von 16,7 °C und zur gleichen Zeit an der Station Beutenberg auf 220 Höhenmetern des gleichen Instituts ein Wert von 21,8 °C gemessen. Damit bestand ein Unterschied von über 5 K auf 80 Höhenmetern innerhalb der Stadtgrenzen Jenas.
Die markanteste Wettererscheinung war in diesen Monat wohl das Unwetter vom 19. Mai. Besonders davon betroffen waren die Stadtteile westlich der Saale, die mit überfluteten Straßen, dank verstopften Gullis, kräftigen Hagel und orkanartigen Böen zu kämpfen hatten. Auch weite Teile des Jenaer Umlandes wurden schwer getroffen und das folgenschwerste Unglück des Tages ereignete sich im Zeitzgrund zwischen Stadtroda und Hermsdorf. Hier entgleiste ein Zug durch eine Schlammlawine. Sieben Verletzte waren die Folge. Das letzte ähnlich schwere Gewitter ist nach unserer Erinnerung im Juli 2003 zu verzeichnen gewesen. Damals wurden die südlichen Stadtteile schwer getroffen, während in der Innenstadt nicht mal ein Tropfen fiel. In diesem Jahr hatten diese Stadtteile mehr Glück und außer Starkregen ging das Schlimmste an ihnen vorüber. An der Wetterstation der FH wurden am Ereignistag 47,8 mm gemessen, die hauptsächlich innerhalb einer halben Stunde fielen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der 29. Mai, denn an diesem Tag gewitterte es gleich zweimal. Am Vormittag zogen bedrohlich aussehende Wolken auf, die aber nur wenig Regen und einige Blitze mitbrachten. Am Nachmittag rumpelte es dann mit einem Kaltfrontdurchgang schon heftiger, ohne jedoch unwetterartige Folgeerscheinungen hervorzubringen.
Der Gesamtmonat weist eine Niederschlagsmenge vom 96 mm auf, somit kam die Hälfte nur durch den 19. Mai zustande. Das langjährige Mittel für Mai liegt bei runden 64 mm.
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