AU! Logo
Das Magazin

Archäologische Sensation in Sachsen

Bisher unentdeckt.

(AU/01. April 2017) Wie erst jetzt bekanntgegeben worden ist, wurde bereits im letzten Herbst in Nordwestsachsen ein archäologischer Zufallsfund beispiellosen Ausmaßes gemacht. Die nachfolgend monatelange Geheimhaltung des Fundes erfolgte mit dem Hinweis, Neugierige und vor allem aber Sondengänger nicht gleich mit der Nase auf den Fundort zu stoßen. Doch jetzt, nach Abschluss der ersten Untersuchungen, melden sich die Protagonisten zu Wort.

Dem Frührentner und Hobbypilzsammler Günther S. ist es zu verdanken, dass dieser Sensationsfund, dieses filigran-prähistorische Relikt, ein Braunkohlebagger aus dem letzten Jahrtausend, von Archäologen wissenschaftlich untersucht werden konnte. Günther S. beschrieb unserem Reporter mit zittriger Stimme, wie er den Sensationsfund gemacht hat: "Ich war eigentlich auf Steinpilz und Braunkappe aus, aber dann das! Das hätte ich niemals gedacht, hier bei uns so etwas zu finden. Ich hatte mich nur kurz hingehockt, um eine Marone abzuschneiden. Und als ich wieder nach oben schaute, ja da stand er ganz plötzlich vor mir. Ich war total erschrocken und ließ sogar mein Körbchen fallen."

Auch Archäologe Dr. Eckschuh, der damals sofort vor Ort war, war voller Begeisterung über den Fund: "Der Fund steht im engen Kontext mit der karbonbasierten Wanderungsbewegung aus Transmiriquidi ins nordherzynisch vorgelagerte Tiefland zu Beginn des späten Kohlozäns, die - wie wir natürlich schon länger vermutet haben - hier ihr vorläufiges Ende fand. Dies bestätigt auch die Sauerstoffisotopenuntersuchung der Rollketten."

Weniger begeistert jedoch war er aber darüber, dass erneut einem Nichtfachmann der Sensationsfund gelungen war: "Hhhm. Ja, natürlich bedanken wir uns bei Günther S., ohne den der Fund vielleicht noch viele weitere Jahre unentdeckt geblieben wäre, trotz der in den letzten Jahren von uns verstärkt betriebenen Suche nach Artefakten des Kohlozäns. Zwar haben wir vorfossilierte Kettenabdrücke in sogenannten Megapits - das sind kilometergroße, bis 100 Meter tiefe Gruben - gefunden, aber wer diese Spuren hinterlassen haben soll, darauf konnten wir uns bis zum Fund keinen Reim machen. Auch der am Fundobjekt angebrachten Schriftzug TAKRAF gibt uns noch Rätsel auf. Vermutlich handelt es sich dabei wohl um einen Fruchtbarkeitsgott aus der Kultur der Zwiebelmusterkeramiker."

+;-)+